Im Herzen der Ottweiler Altstadt, direkt am Weylplatz und in unmittelbarer Nähe zum Schlosshof gelegen, befindet sich die ursaarländische Kneipe „Blaschdaschisser“. Ursprünglich unter dem Namen „Bierbutsch“ bekannt, hat sich die Gaststätte seit Jahrzehnten an zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Besucher entwickelt. Doch die Geschichte des Hauses weist weiter zurück. Einst war dort eine Abgabestelle für Milch untergebracht, eine Milchbutsch, eine offizielle Abgabestelle für Milch. Der Weylplatz weist auf alten Fotos ohnehin auf die Bedeutung der Landwirtschaft in früherer Zeit hin.
Der Name „Blaschdaschisser“ hat seine Wurzeln im Volksmund und spiegelt die Besonderheiten der Stadt wider. Ottweiler, das seit 1550 das Stadtrecht besitzt, entwickelte sich war auch in Verbindung der Verleihung seiner Marktrechte und der Einrichtung als Verwaltungs- und Residenzsitz fortschrittlicher als die umliegenden Ortschaften. Aber während die Straßen, Wege und Plätze bereits gepflastert waren, ließen der Ausbau und der Anschluss an die öffentliche Kanalisation auf sich warten. Das Abwasser floss über Weth und andere Zuflüsse der Blies offen ab, wohl teilweise übers Kopfsteinpflaster. Diese Gegebenheiten sollen ihren Ausdruck in der umgangssprachlichen Bezeichnung für die Kneipe beziehungsweise auch für die Ottweiler Bürger gefunden haben. An der Fassade der Gaststätte erinnert ein buntes Bild an dieses Kapitel der Geschichte.
Die Wirtin Gabi Schöbel, die dienstälteste Wirtin in der Ottweiler Altstadt, führt mit dem Betrieb der Gaststätte eine Familientradition mit Herz und Leidenschaft fort. Gabis Eltern hatten diese einst eingerichtet und betrieben, und nach dem Tod ihres Ehemannes übernahm sie die Verantwortung. Höhen und Tiefen galt es zu meistern, zuletzt sogar ein Hochwasser, das die Inneneinrichtung erheblich beschädigte. Gemeinsam mit ihrem Team packte Gabi entschlossen an. Die Ottweiler Bürgerin ist nicht nur für ihre Gastfreundschaft bekannt, sondern auch für ihren ehrlichen Humor und ihren Schalck im Nacken. Sie gehört zur großen Schar der beliebten Persönlichkeiten in der Stadt. Die Gaststätte „Blaschdaschisser“ rundet das vielseitige gastronomische Angebot in Ottweiler jedenfalls ab. Dort trifft man sich gerne, um zwanglos zu plaudern. Die Kneipe bietet immer eine Auswahl an Getränken aller Art und kleine Snacks für den Hunger zwischendurch. Ab und an überrascht Gabi ihre Gäste mit frisch zubereiteten, traditionellen Gerichten, die die saarländische Küche repräsentieren.
„Mir ist wichtig, dass es hier keinen Krach gibt. Erbitterter politischer Disput und privater Krach haben an der Theke nichts verloren. Meine Gäste sollen den Aufenthalt genießen können“, erklärte sie. Die gemütliche Einrichtung der Gaststätte lädt zum Verweilen ein. Ein Glasfenster zeigt den Ottweiler Wehrturm, das Wahrzeichen der Stadt. Mit 60 Sitzplätzen im Innenbereich und zusätzlichen Außenplätzen ist der „Blaschdaschisser“ ein idealer Ort für Vereine, Stammtische und gesellige Runden. Hier werden Fremde zu Freunden, und die Atmosphäre ist stets entspannt und einladend. Live-Musik, vorwiegend Rockmusik, sorgt regelmäßig für gute Stimmung und zieht Musikliebhaber an. Gabi Schöbel: „Ich stehe auf Rockmusik“.
Der „Blaschdaschisser“ ist mehr als nur eine Kneipe – er ist ein Stück Ottweiler Geschichte und ein Ort, an dem Tradition und Gemeinschaft gelebt werden. Es bleibt zu hoffen, dass diese Art von Gastronomie auch in Zukunft in Ottweiler Bestand haben wird. Wer die Altstadt besucht, sollte sich einen Besuch im „Blaschdaschisser“ nicht entgehen lassen. Postalisch zu finden unter Schloßhof 9a, tatsächlich aber am Weylplatz, 66564 Ottweiler, und telefonisch erreichbar unter 06824 8177. Täglich geöffnet ab 16:00 Uhr, samstags nur bei Live-Konzerten. Ruhetag ist Dienstag. Ein Besuch lohnt sich!